„Fish Forward“ – warum wir alle darüber reden sollten…

Rezension von Ben Duhr, Leandro Quintana, Lucilien Walper

Am 04.03.2022 besuchten wir zusammen mit unseren Mitschülern aus der Klasse 8c des Willigis-Gymnasiums in Mainz die Premierenvorstellung von „Fish Forward“ im Kleinen Haus des Staatstheaters Mainz. Das Musiktheater „Fish Forward“ von Anselm Dalferth und Sebastian Bauer, begleitet von Werken von Ludwig van Beethoven, Heinrich Böll und einer Neukomposition von Samuel Hogarth, dauert 76 Minuten und befasst sich mit dem aktuellen Thema Nachhaltigkeit am Beispiel der ausbeutenden Fischerei. Des Weiteren wird die Frage behandelt, inwieweit Geld zu mehr Glück führt.

Bei der Produktion des Theaterstücks geht es um zwei Herren (Michael Dahmen und Sven Ebel), zum einen Herrn Iglo und zum anderen Herrn Nordsee, zwei Fischliebhaber, die Fisch nicht nur gerne essen, sondern mit diesem auch ihr Geld verdienen, und zwar recht viel. Des Weiteren spielt eine Frau (Leoni Schulz) mit, die sich kritisch gegenüber der heutigen Fischerei äußert. Sie beklagt, dass die Fische vom Aussterben bedroht sind, dass beim Fischfang auch weitere Meeresbewohner, wie zum Beispiel Delfine, in das Netz geraten können und somit nach weniger Zeit unnötig zu Tode kommen. Aufgrund ihrer Hilflosigkeit verliert sie die Kontrolle über sich, fängt an zu tanzen und zu schreien und bringt damit ihre Verzweiflung gegenüber dem Publikum zum Ausdruck. Das Stück wird von einem weiteren Hauptdarsteller (Florian Wehse), der die Geräuschkulisse mit z.B. Wasserklängen unterstützt, verstärkt. Wir fanden die Herren Iglo und Nordsee, auch aufgrund ihres Namens, sehr amüsant. Ihr übertriebener Operngesang gab dem ernsten Inhalt des Stücks eine humorvolle Note. Insbesondere die Darstellung der zwei übergewichtigen Männer sowie deren Platzen am Ende des Stücks gefiel uns sehr gut. Die Rolle der Umweltschützerin, von Leoni Schulz ausdrucksstark gespielt, verwirrte uns junge Zuschauer mit ihrer sehr überspitzten Darstellung allerdings an ein paar Stellen. Obwohl Florian Wehse keinen Dialog hatte, begeisterte er uns mit seinen musikalischen Beiträgen. Sehr beeindruckend empfanden wir die von ihm erzeugten Wassergeräusche, die das Stück klanglich perfekt unterstützten, wodurch auch einzelne Szenen verstärkt hervorgehoben wurden.

Aus unserer Sicht ist ein Besuch von „Fish Forward“ sehr zu empfehlen. Das Theaterstück ist realitätsnah produziert, da das Thema in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig ist und uns mittlerweile jeden Tag im Alltag begleitet. Das aufgeführte brandaktuelle Thema der Nachhaltigkeit ist für unsere und für die nachfolgenden Generationen von enormer Bedeutung und hat uns zum Nachdenken angeregt. Nicht nur im Hinblick auf die ausbeutenden Methoden des Fischfangs, sondern auch auf viele andere Lebensbereiche können wir die Aussagen des Stücks übertragen. Wir alle müssen verantwortungsvoll dazu beitragen, dass sich die Situation durch unser nachhaltiges Verhalten zum Positiven hin entwickelt. Nur wir alle zusammen können für eine sichere Zukunft einen positiven Effekt durch gemeinsames Handeln erreichen. Insbesondere durch die übertriebene Darstellung der Schauspieler*innen wurde uns der Ernst der Lage bewusst. Für uns selbst haben wir auch gelernt, dass wir ab sofort mehr auf unseren Essenstil und in Zukunft mehr auf unseren Fischkonsum achten werden. Alles in allem hat uns das Theaterstück „Fish Forward“ sehr gut gefallen, da der Regisseur es trotz des ernsten und auch traurigen Hintergrunds über die Umweltzerstörung am Beispiel des Fischfangs geschafft hat, das Thema durch das humorvolle und teilweise überzogene Auftreten der Schauspieler*innen unterhaltsam rüberzubringen. Insbesondere die Aussage von Frau Leoni Schulz, die uns bestätigte, dass alles, was während des Stücks gezeigt wurde, auf Tatsachen beruht und es sich um keinerlei Vermutungen handelt, bekräftigt uns in unserer Auffassung, das Stück „Fish Forward“ ab einem Alter von 12 Jahren uneingeschränkt weiterzuempfehlen.

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