Eine Schulwoche in Polen aus Lehrerinnensicht – Job-Shadowing in Breslau

Wie lernen Schülerinnen und Schüler im Ausland? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Unterricht, aber auch im Miteinander gibt es? Reichen meine Sprachkenntnisse aus, um eine Woche als Lehrerin an einer fremden Schule in einem mir doch recht fremden Land zu bestehen?

Diese und weitere Fragen beschäftigten mich Ende September, als ich in der Woche vom 25.-29. September die Möglichkeit hatte, im Rahmen von ERASMUS+ als Lehrerin den Schulalltag an einer polnischen Schule, dem Zespół Szkół Salezjańskich Don Bosco in Wrocław (Breslau), kennenzulernen.

Die Schule umfasst den gesamten Bildungsgang von der Vorschule bis zum Abitur und so bot mir die Zeit dort spannende Einblicke in die verschiedenen Schularten, aber auch in das vielfältige außerunterrichtliche Programm. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Fremdsprachentag, an dem die Schülerschaft Texte und Theaterstücke auf Deutsch, Französisch, Englisch und Russisch vorführte und landestypische Frühstücke zubereitete, aber auch gemeinsame Gebetsimpulse der ganzen Schule vor der ersten Stunde. Zudem durfte ich an drei umfangreichen Workshops für Lehrkräfte zu Gamification und Game Based Learning in der Schule teilnehmen, da während meines Aufenthalts ein Bildungsexperte aus Florenz ebenfalls über das ERASMUS+ Programm vor Ort war. Auch die Gespräche mit den LehrerInnen über unseren Beruf, die Bildungslandschaft in Polen, die Situation der Kirche oder auch die aktuellen politischen Geschehnisse (damals noch vor den Wahlen) haben meinen Horizont erweitert und mir aufgezeigt, dass es trotz zahlreicher kleinerer Unterschiede teils ähnliche Entwicklungen und Herausforderungen in beiden Ländern gibt. Daneben bot sich auch die Gelegenheit, die Großstadt Breslau mit ihrer wechselvollen Geschichte und den vielfältigen kulturellen Angeboten zu erleben und meine Polnischkenntnisse, die ich durch meine Familie in Polen habe, zu erweitern.

Für die Ermöglichung dieser einprägsamen Erfahrungen bin ich der Schulleitung und auch Frau Alexandra Kreer, die die Organisation dieser ERASMUS+ Veranstaltung koordiniert hat, sehr dankbar und kann auch alle Schülerinnen und Schüler nur herzlich dazu ermutigen, an solchen Fahrten und Austauschen teilzunehmen!

Nathalie Foit

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