Gelungenes Ski-Camp der 8. Klassen
Auch in diesem Jahr war das Ski-Camp der 8. Klassen am Mölltaler Gletscher ein großer Erfolg. Immerhin 45 Anfänger konnten am Ende der Woche stolz auf ihre neu erworbenen Fähigkeiten beim Gebrauch der „Bretterl“ schauen. Die 46 Fortgeschrittenen und Könner dagegen hatten erfolgreich die Gelegenheit genutzt, ihr Skifahren weiter zu vervollkommnen.
Die Woche begann mit der wie immer stressigen Anfahrt mit den Bussen. Nach Ankunft der Gruppe folgten schon am Samstag der Bezug der Zimmer, die Ausleihe des Materials und erste Übungen zum Umgang mit Ski und Skischuhen. Am Sonntag ging es dann zum ersten Mal auf die Pisten, allerdings bei sehr durchwachsenem Wetter mit Schneeschauern, Nebel und viel Wind. Dieser steigerte sich leider so, dass am Montag trotz Sonnenscheins dann die Seilbahn zur Mittelstation gesperrt war. Glücklicherweise konnte Herr Meurer noch erreichen, dass die Skifahrer im benachbarten Skigebiet am Ankogel sich auf traumhaften Pisten austoben konnten. Die Anfänger setzten bei viel Sonne ihr Lernen an den Übungshängen fort. Ab Dienstag konnten dann auch schon die ersten Gruppen der Anfänger zur Mittelstation hochfahren und erstmals die für sie doch anspruchsvollen Hänge hinunter zur Basisstation erfolgreich bewältigen. Fortgeschrittene und Könner dagegen waren in eigenen Leistungsgruppen im gesamten Skigebiet des Mölltalgletschers unterwegs und stellten sich den Herausforderungen des Geländes wie dem teilweise traumhaften Tiefschnee ebenso erfolgreich wie den hohen fahrtechnischen Anforderungen unserer Skilehrer.
Das Wetter blieb leider launisch und trotz optimistischer Vorhersagen auch für den Rest der Woche unbeständig. Der stete Wechsel von Sonnen-, Schnee- und Nebelphasen wie der für den Mölltalgletscher typische Wind bedeuteten für alle, ob Schüler oder Lehrer, eine echte Herausforderung an ihr Können und ihre Fähigkeiten. Dass es trotz dieser nicht optimalen Verhältnisse nur zu kleineren Verletzungen kam, die mit „Bordmitteln“ behoben werden konnten, ist der Umsicht der Begleitpersonen wie der Einsicht und Disziplin der Schüler zu danken.
Am Freitag, dem letzten Tag, war es immerhin fast allen möglich, auch die Schareck mit 3122 Meter Höhe und damit den höchsten Punkt des Skigebiets zu erreichen. Mit etwas Glück kam dann auch die Sonne heraus und man konnte endlich die beeindruckende Bergwelt Kärntens auch einmal sehen.
Nach einem frühen Wecken am Samstagmorgen ging es dann nach der Grobreinigung der Zimmer mit den Bussen zurück nach Mainz, das unsere Rückkehr mit einem 3:0 gegen Augsburg feierte.
Wie sah nun aber ein typischer Skitag für uns aus? Auf die zu erwartenden Anstrengungen haben wir uns durch das Frühstück ab 07:15 Uhr (mit beinahe allem, was man sich so wünscht: Cerealien, frische Brötchen, Butter, Marmelade, Käse und Wurst) erst einmal vorbereitet. Dann ging es mit dem „Schibus“ (so schreibt man das in Österreich) zum Gletscher-Express, eine Schrägseilbahn in einem Tunnel von 4,8 Kilometer Länge. Auf der Mittelstation befanden wir uns dann schon auf 2234 Meter Höhe. Zwei Schlepplifte und eine Sesselbahn erschlossen dort das Gebiet für die Anfänger. Mit einer 6er-Kabinen-Umlaufbahn ging es dann weiter zum Panorama-Restaurant auf 2800 Meter Höhe, ein für die Alpen heute typisches „Glas-UFO“. Dort befand sich auch unser Aufenthaltsraum. Und nach einigen Stunden Skifahren war uns allen auch die warme Mittagsmahlzeit wie die Pause eine willkommene Unterbrechung. So gegen 15:00 Uhr erreichten dann am Nachmittag alle Gruppen wieder die Mittelstation und wir fuhren zusammen zurück in unser „Basislager“. Vor oder nach dem Duschen besuchten die meisten von uns noch den „ADEG“, den nahen Supermarkt, um Schnuck und Getränke für ein bescheidenes Après Ski und für die Nacht einzukaufen. Um 18:00 Uhr gab es dann warmes Abendessen, vorweg immer eine Suppe und für die, die nach Vitamin C gierten, gab es auch einen Salat. Das Essen durchaus gut, auch wenn sich an den traditionellen phantastischen Dorsch am letzten Abend nicht alle gewöhnen wollten. In der Zeit bis zum abendlichen „Briefing“ konnte man noch die letzten sportlichen Reserven an der Tischtennisplatte oder beim Fußball aktivieren, Herr Meurer und Herr Sikora verarzteten als Sanitäter kleinere Wehwehchen und eine große Gruppe versammelte sich um den altersschwachen WLAN-Hotspot mit ihren Smartphones, um Lebenszeichen zu senden und zu empfangen. Gegen 19:30 Uhr oder 20:00 Uhr trafen wir uns dann zum Tagesrückblick und zur Planung des Folgetages im Versammlungsraum. Neben ernsten Themen wie der Ordnung in den Zimmern gab es dort auch immer lustige Momente. Dann hatte man weiter Freizeit bis um 22:00 Uhr. Um halb Elf dann war Bettruhe, und welche Wunder, im Gegensatz zu anderen Klassenfahrten war es dann auch wirklich meistens ruhig. Die frische Bergluft und die sportliche Anstrengung taten ihre Wirkung.
Als „teilnehmender Beobachter“ fand ich es bemerkenswert, wie diszipliniert und engagiert die Jungs dieses Skicamp mitgestaltet haben, welche neuen und überraschenden Seiten man bei den einzelnen entdecken konnte, die einem bislang verborgen geblieben waren. Ich hatte das Gefühl, dass jeder ein Stück(chen) in dieser Woche über sich selbst hinauswuchs und sich und andere auch anders und neu wahrgenommen hat.
Besonders loben muss ich natürlich auch die begleitenden Kolleginnen und Kollegen: Frau Platz, Frau Weiler, Herr Bock, Herr Sikora als Klassenlehrinnen und Klassenlehrer, Herr Becker, Herr Jäckel, Herr Meurer, Herr Schneider wie die Schüler und Studenten Marc, Philipp, Simon als Skilehrer. Ob nun als Klassenlehrer oder als Skilehrer, ein Skicamp ist ein Full-Time-Job, der die ganze Person fordert und vieles abverlangt. Ein besonderer Dank auch an Herr Meurer für die Organisation.
In Wolfgang Ambros „Schifoan“ heißt es im Refrain abschließend richtig:„[…] Weil Schifoan is des leiwaundste / Wos ma sich nur vurstelln kann!“ Das haben wir alle dankbar erfahren dürfen.
Dr. Roman Riedel