Medienkonzept am Willigis
Im Zeitraum von zwei Schuljahren hat sich der Arbeitskreis „Lernen und Lehren in einer digitalen Welt“ mit den zwei grundlegenden Fragen beschäftigt:
- Wie können wir den Schülern eine Grundbildung in Bezug auf Medienkompetenzen vermitteln?
- Wie können digitale Medien sinnvoll und gewinnbringend in den Unterricht einfließen?
Ergebnis dieses Planungs- und Entwicklungsprozesses ist ein Medienkonzept, das die drei beteiligten Gruppen einer Schule in den Blick nimmt: Schüler, Eltern und Lehrer. Es definiert Rahmenbedingungen, wie wir an unserer Schule mit den Chancen, aber auch den Herausforderungen der Digitalisierung umgehen wollen.
1. Schüler
In den Klassen 6, 7 und 9 wird das Fach „Medienkompetenzschulung“ halbjährlich unterrichtet. Den Schülern sollen verschiedene Kompetenzen nähergebracht werden, die sie befähigen, in einer zunehmend digitalisierten Welt mündig zu agieren. Behandelt werden Themen aus den Bereichen Ethik/Gesellschaft, Produktion medialer Inhalte und Technik. Die dort erlernten Fertigkeiten können auf vielfältige Weise in den Unterricht einfließen.
Durch unser Konzept der flächendeckenden Tabletklassen in der Mittelstufe sind eine situative Medienbildung und ein soziales Lernen möglich. Bei entsprechenden Anlässen können Konflikte im Alltagsgeschehen in der Gruppe besprochen und aufgearbeitet werden.
Dieses Angebot wird ergänzt durch Workshops zu den Themen „Unsere Kinder sicher im Netz“ und „Suchtpotential digitaler Medien“ und „Schutz meiner Daten im Netz “.
2. Eltern
Medienerziehung der Schüler kann nur gelingen, wenn Eltern und Schule zusammenarbeiten. Deshalb wurde in Zusammenarbeit mit der Unter- und Mittelstufenleitung ein Elternabend-Konzept entwickelt, das in Unter- und Mittelstufe vier Elternabende vorsieht. Zentraler Punkt wird hierbei sein, die Eltern zu motivieren, sich gemeinsam mit den Kindern mit der „digitalen Welt“ auseinanderzusetzen.
Einige Empfehlungen möchten wir den Eltern hier bereits an die Hand geben:
- Sowohl bei Android- als auch bei iOS-Geräten ist es möglich, die Aktivitäten der Kinder zu regulieren bzw. zu kontrollieren. Es ist ein Schülergerät und ein Elterngerät desselben Betriebssystems nötig sowie jeweils ein Kinderkonto (Google-Konto oder Apple-ID) und ein Erwachsenenkonto.
Es sind folgende Aktivitäten möglich:-
- Zugriff auf Einstellungen
- Jugendschutzfilter
- Abruf des Standortes des Schülers
- Einsehen von Nutzungszeiten einzelner Apps über verschiedene Zeiträume
- Definition von Tageslimits oder Nutzungszeiten
- sofortige Sperrung des Gerätes des Schülers aus der Ferne
- Genehmigungsfunktion bei Installation von Apps (Erwachsener bekommt Anfrage und muss der Installation zustimmen). Dies ist sowohl bei kostenlosen als auch kostenpflichtigen Apps möglich. Die Dokumentation der Funktionen sowie Verwendungshinweise finden Sie unter folgenden Links:
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- Für Android:
– Infos/Einrichtung Kinderkonto:
https://support.google.com/families/answer/7103338?hl=de
– Family Link App und Funktionalitäten:
https://families.google.com/intl/de_ALL/familylink/ - Für iOS:
– Allgemeine Informationen: https://www.apple.com/de/family-sharing/
– Kinder-Account einrichten: https://support.apple.com/de-de/HT201084
– Einrichtung der Familienfreigabe: https://support.apple.com/de-de/HT201088
- Für Android:
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- Installation eines Jugendschutzprogramms auf Tablet („Familienfreigabe“) und Smartphone
- Absprache klarer Regeln im Umgang mit digitalen Medien:
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- nachts dürfen keine Tablets und Smartphones im Zimmer sein!
- Installation neuer Apps nur nach Rücksprache mit Eltern. Das Tablet soll hauptsächlich als Arbeitsgerät und nicht als Spielgerät wahrgenommen werden!
- klare zeitliche und inhaltliche Begrenzungen!
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- Eltern behalten sich das Recht vor, Chats bzw. Internetverläufe einzusehen.
- Informationsempfehlung: www.klicksafe.de
3. Lehrer
Jeder Lehrer stellt sich für seinen Unterricht folgende Fragen:
- Wie können digitale Medien didaktisch und methodisch gewinnbringend eingesetzt werden, um den Schülern Unterrichtsinhalte gut vermitteln zu können?
- Wie kann Medienbildung losgelöst vom fachlichen Mehrwert im jeweiligen Unterricht vermittelt werden?
Wichtig sind uns als Schule folgende Punkte:
- Nichtdigitale Fertigkeiten – das Arbeiten mit Stift, Papier, Büchern etc. – dürfen nicht durch digitale Medien aus dem Unterrichtsalltag verdrängt werden. Im Gegenteil:
Sie müssen weiterhin den Großteil der Arbeit im Unterricht ausmachen! Digitale Lehrmittel sollten bei ihrem Einsatz einen Mehrwert bieten. - Jeder Lehrer hat die Freiheit, seinen Unterricht didaktisch und methodisch so aufzubauen, wie er es für sinnvoll hält, und sich situativ für bzw. gegen digitale Medien zu entscheiden.
In Summe ergibt sich hier eine gute Mischung aus Standards, die durch den Medienbildungs-Unterricht (siehe oben) bzw. das Methodencurriculum gesetzt werden, und dem durch den Lehrer individuell ausgestalteten Unterricht.
Martin Huber und Michael Kuntz